Freitag, 27. Mai 2011

achtundfünfzig

Die Sonne prallt hinunter, mein Kopf glüht, es ist heiß. Sommer. Ich schlage vor, dass wir an den Bach fahren könnten, um uns abzukühlen. Du bist verwirrt und ich habe den Eindruck, dass du nicht weißt, ob ich das ernst meine. Ich schwärme von dem kühlen Wasser. Du bist überrascht von meiner Spontanität. so direkt nach der Schule zum Bach, das hättest du wohl nicht von mir erwartet, denke ich mir. Wir stellen sofort unsere Fahrräder ab, reißen uns wortwörtlich die Schuhe von den Füßen und sprinten hinunter zum Bach. Ich spüre die Erde zwischen meinen Zehen. 
Das kühle Wasser spritzt hoch und wir freuen uns. Lachen. Wir schauen uns Steine an, diskutieren, welcher der schönste ist. Sind beeindruckt von der Klarheit des Bachs. Graben unsere müden Füße in den weichen Schlamm. Reden über den Schultag, unsere Mitschüler, andere Menschen. Unterhalten uns über die Schönheit der Natur, sind traurig über die Vergänglichkeit, haben Angst vor der Zukunft, bemitleiden uns gegenseitig. Das bringt nichts, es ändert nichts, denke ich und sage es auch. Du gibst mir Recht. Wir sollten handeln, anstatt zu träumen. Träumen ist aber schön, meinst du. Träume, die in Erfüllung gehen sind das beste, meine ich. Wir legen uns auf die Wiese und sind der Meinung, dass einer unserer Träume in Erfüllung gegangen ist. 
Wer träumt während einer elenden, unendlich erscheinenden Schulstunde nicht von einem kühlen Bach und Sonnenschein? 

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