Mittwoch, 25. Mai 2011

sechsundfünfzig - nachts

Der penetrante Geruch von Nagellackentferner liegt in der Luft. Eine Motte schwirrt immer wieder von außen an das Fenster. Die Konturen der Möbel sind kaum wahrnehmbar.
Ich sitze auf meinem Bett, um mich herum liegen Bücher, Stifte und fast leere Flaschen. Eine normale Nacht, könnte man meinen. So ist es aber nicht. Auf meinem Schoss der Laptop, wie üblich. Wir unterhalten uns über dies und jenes. Ich bin glücklich, dass ich überhaupt mal etwas von dir mitbekomme.
Du bist anders. Du sprudelst nicht mehr vor Wörtern und Ideen wie früher. Nennt man das erwachsen? Ich weiß nicht. Ich weiß gar nichts. Bin ich zu penibel? Unser Lied spielt gerade. Alte Erinnerungen tauchen auf und lassen mich hinwegdriften, von dem allen hier. "Du bist mir wichtig.", schreibe ich. Abschicken? Nein. Du weißt das doch. Das ist zu kitschig. Das ist nicht angebracht. Mein innerer Monolog nimmt Überhand und plötzlich ist es abgeschickt. Scheiße. Ich warte gespannt auf deine Antwort. 
Du schreibst und schreibst, hörst auf und schreibst wieder. Das war kein guter Schachzug. Ich bin zu anhänglich, aufdringlich. Okay. Du schickst es ab. Ich bin dir auch wichtig. Du wärst nicht du, wenn ich nicht wäre. Meinst du das ernst? Ja. Ich bin zufrieden. Fast glücklich. Warum hast du eigentlich keine Freundin? Unverständlich. Du erfüllst das Klischee perfekt. Wahrscheinlich bin ich die einzige mit dieser Meinung. Wenig später schalte ich den Laptop aus, stelle ihn weg und lege mich hin. 01:01 Uhr. Schöne Uhrzeit. Der Mond scheint in mein Zimmer. Ich lächele und wünsche allen eine gute Nacht, hoffe, dass es meinen Lieben gut geht. Ich liebe euch.

1 Kommentar:

  1. Hallo Kaylee,

    schön, dass du wieder postest! Ich liebe deinen Blog mit den schönen Texten und freue mich bei jedem neuen Post sehr.
    Du vermittelst einfach ein Gefühl, das man mit Worten nicht beschreiben kann. Danke!

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