Montag, 30. Mai 2011

sechzig - vom Ende

In den letzten Wochen ist mir eines bewusst geworden: Du kannst gut schauspielern. 
Du zeigst dich stets an allem interessiert und löcherst mich mit Fragen, willst alles sofort wissen. Das ist doch normal, bei besten Freundinnen, würde jetzt manch einer behaupten. Wir sind aber gar keine Freunde, noch nie gewesen, sind es nicht, werden es nie sein. 
Traurige Wahrheit, bitterer Ernst. In Zukunft werden wir wohl auch nicht mehr in einer Klasse sein, dann wirst du mich für immer vergessen haben, so meine Diagnose. Das Schlimme an der Sache ist, dass du anderen erzählst, dass ich deine beste Freundin bin. Das entspricht nicht der Wahrheit. Du erzählst mir nie etwas, ich muss dich erst darauf ansprechen, bis du dann ein paar magere Sätze zu dem Thema von dir gibst. Aber von mir willst du alles sofort wissen. Du fragst nicht nach Verabredungen oder ob ich nicht auch Lust hätte dort und da hin mitzukommen. Du bist weder freundlich noch hilfsbereit oder ehrlich, aber du kannst gut schauspielern, das sollte man dir lassen. Wenn du Probleme hattest, konntest du immer mit mir reden, ich war stets zur Stelle, habe mir dein Leid angehört, auch wenn ich eigentlich wichtigeres zutun hatte und du mir es schon gefühlte 26819 Mal erzählt hast. Wenn ich Sorgen hatte, hast du es meistens mit einem "Tja, da kann man nichts machen, ist halt so" abgehakt. Da ahnte ich noch nicht, wie hinterhältig du bist. Dass du scheinbar keine Freundschaft willst, nur jemanden zum Ausheulen. 
Es tut schon weh, zu wissen, dass es nie mehr so sein wird, wie es mal war. Aber wenn die Vergangenheit gelogen war, dann ist das besser so. Schließlich verliert man keine Freunde. Mit der Zeit findet man nur heraus, wer richtig und wer falsch ist. In welche Kategorie du gehörst, solltest du jetzt wissen. 

1 Kommentar:

  1. Ist ja ein komisches Mädchen, was du da beschreibst. Ich hoffe, dir geht's trotzdem gut! :)

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